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Die 5 interessanten Fakten zu Leder

5 Feb, 2020

Die 5 interessanten Fakten zu Leder

Deutschland ganz vorne mit dabei

Leder ist fast überall um uns herum: vom Schuh bis zum Lenkrad, vom Sofa bis zum Portemonnaie. Um Leder herzustellen, werden Tierhäute gegerbt. Das heißt: die mittlere Hautschicht oder Dermis, wird in drei Schritten mit Chemikalien behandelt, was sie viel strapazierfähiger macht. Nach dieser Behandlung kann das Leder für unterschiedlichste Verbrauchsobjekte genutzt werden. Weltweit wird für die Schuhproduktion das meiste Leder verwendet. Deutschland ist in Europa der drittgrößte Lederproduzent, verarbeitet aber die meisten Häute zu Auto- und Möbelleder.

 

Ganz heiß auf die Kaltblüter

Meistens werden für Leder Rinder-, Schweine- oder Lammshäute verwendet, aber für die exklusiveren Accessoires kommen auch andere Tiere in Frage. Zu Klassikern wurden bereits das Krokodil und die Schlange, Alligatoren und Eidechsen eignen sich aber auch. Die Ledergewinnung gestaltet sich sehr schwierig. Die Pflege der Tiere setzt viel Erfahrung und Kenntnisse voraus und Reptilien haben in der Regel nur sehr wenig Hautfläche, die tatsächlich verwendet werden kann. Beim Krokodil wird zum Beispiel nur die Bauchhaut, insbesondere von jüngeren Exemplaren, für Taschen und Schuhe verwendet. Noch eine Nummer exotischer sind Fisch- und Froschleder. Aus einigen ausgewählten Fischen kann ein schuppiges, aber elastisches Leder gewonnen werden. Unter anderem Haie, Lachse, Karpfen und Störe können verarbeitet werden. Noch seltener ist das Leder vom Ochsenfrosch, was mit seiner ausgeprägten Geschmeidigkeit Portemonnaies und Damentaschen zu absoluten Hinguckern macht.

 

Porsche? Check! Handtasche? Check!

Die teuerste Handtasche überhaupt wurde 2011 auf einer Auktion für 203.150 $, immerhin etwa 163.618 € versteigert. Das Modell war die sogenannte Birkin Bag in einer mit Diamanten besetzten Ausführung aus Krokodilleder. Die Birkin Bag ist eine Tasche der Marke Birkin mit einem relativ einfachen Design, das nach der amerikanischen Schauspielerin Jane Birkin benannt wurde. Wer eine Birkin Bag haben will, muss zwischen 9.000 und 150.000 $ und viel Geduld übrighaben. Die Taschen werden nur auf Bestellung aus reiner Handarbeit gefertigt und mehrere erwartungsvolle Damen stehen bereits auf der Warteliste. Jede neue Besitzerin darf selber entscheiden, wie groß die Tasche wird, wie die Innenausstattung aussehen soll und natürlich aus welchem feinsten Leder die reizvolle Tasche gemacht werden soll. In der Manufaktur wird ein einziger Täschner beauftragt, der für die Produktion einer Tasche zwischen 72 und 80 Stunden braucht.

 

Wenn das der gestiefelte Kater wüsste…

Steht auf dem Label von einem Lederprodukt in der Beschreibung „Lipi“ oder „Genotte“? Wird das Leder nur als „orthopädisches Leder“ beschrieben? Gute Chancen, dass es aus Hunde- oder Katzenfell gegerbt wurde. Auch wenn in der EU seit Januar 2009 der Handel und Import von Hunde- und Katzenleder verboten wurde, werden nach Schätzung noch jedes Jahr um die zwei Millionen Katzen und Hunde für Leder getötet. Wer Katzenleder vermeiden will, sucht am besten nach einem Etikett mit einer ganz klaren Beschreibung der Herkunft, wie „Echtes Rindleder“.

 

Geht’s auch ohne Tiere?

Will man aus ethischen oder ökologischen Gründen lieber auf tierliche Produkte verzichten, kann man auf Kunstleder zurückgreifen. Immer mehr namenhafte Marken bieten in ihrem Sortiment hochwertige Alternativen zu natürlichem Leder an. Kunstleder oder faux Leder besteht aus einem Verbund von textilem Gewebe und Vlies, was mit einer weichen Schicht aus PVC- Polyurethan überzogen wird. Die Qualität von Kunstleder wird zunehmend besser und hat auch einige Vorteile. Anders als bei Leder ist man in der Herstellung von Taschen, Schuhen und Accessoires nicht an bestimmte Formen und Stücke gebunden und Kunstleder kann meistens in der Waschmaschine gewaschen werden.  

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